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TeilnehmerInnen

REFERENTINNEN

Aris Fioretos, mit griechisch-österreichischer Herkunft 1960 in Göteborg geboren. Er debütierte 1991 mit dem prosalyrischen Band Delandets bok (Das Buch der Teilung); danach folgten mehrere Romane, Essays und Übersetzungen. Er erhielt zahlreiche Preise und Stipendien, zuletzt wurde er mit dem Großen Preis der Gesellschaft De Nio ausgezeichnet. Seit 2010 ist er Professor für Ästhetik an der SödertörnUniversität in Stockholm, seit 2012 ist er Gastprofessor an der Humboldt-Universität zu Berlin. 2013 erschien Die halbe Sonne auf Deutsch. Er lebt in Berlin und Stockholm.

Serhij Zhadan, 1974 im Gebiet Luhansk / Ostukraine geboren, studierte Germanistik und promovierte über den ukrainischen Futurismus. Der Autor von Lyrik und Prosa gehört zu den prägenden Stimmen der Ukraine. 2010 war er Gast im Berliner Künstlerprogramm des DAAD. Seit einigen Jahren tritt er mit der Band Sobaky v kosmosi (Hunde im Weltall) auf. Auf Deutsch erschien zuletzt der Roman Die Erfindung des Jazz im Donbass.

Adania Shibli, 1974 in Palästina geboren, gehört zu den „bekanntesten Vertreterinnen der neuen Schriftstellergeneration in der West-Bank“ (Guardian). An der University of East London promovierte sie in Medien- und Kulturwissenschaften. Für ihre beiden Romane Masaas (2002) und Kulluna ba’eed bethat al miqdar ’an al hub (2004) wurde sie jeweils mit dem Qattan Young Writer’s Award ausgezeichnet. Sie unterrichtete unter anderem an der University of Nottingham und war Stipendiatin

des Wissenschaftskollegs zu Berlin. Derzeit lehrt Shibli Visuelle Kultur an der Birzeit Universität in Palästina.

Katja Lange-Müller, 1951 in Ost-Berlin geboren, ist gelernte Schriftsetzerin und siedelte 1984 nach West-Berlin über. 1986 brachte sie ihren ersten Band mit Erzählungen heraus und gewann im gleichen Jahr den Ingeborg-Bachmann-Preis, gefolgt von zahl reichen weiteren Preisen und Stipendien, unter anderem dem Alfred-Döblin-Preis 1995 und dem Villa Massimo Stipendium 2012. Sie ist Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung und der Akademie der Künste (Berlin). Ihr letzter Roman Böse Schafe erschien 2007.

Yoko Tawada, 1960 in Tokio geboren, studierte Literaturwissenschaft in Tokio und Hamburg und promovierte in Zürich. Seit 2006 lebt sie in Berlin. Sie schreibt Essays, Prosa, Hörspiele, Theaterstücke und Lyrik auf Deutsch und Japanisch und wurde für ihre Texte bereits vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Albert-von-Chamisso Preis sowie jüngst dem japanischen Yomiuri-Literaturpreis. Sie hatte zahlreiche Writer-in-Residences-Stipendien und Poetikdozenturen in Universitäten weltweit inne.

Goran Petrović, 1961 in Kraljevo geboren, studierte jugoslawische und serbische Literaturwissenschaften in Belgrad und schreibt Erzählungen, Romane und Essays. Er gilt als einer der wichtigsten und meist gelesenen zeitgenössischen serbischen Autoren mit Übersetzungen in viele Sprachen. Seine Texte wurden mit nahezu allen bedeutenden nationalen Literaturpreisen ausgezeichnet, 2000 erhielt er den NINPreis für seinen Roman Die Villa am Rande der Zeit, der 2010 auf Deutsch erschien. 2012 wurde er Mitglied der serbischen Akademie der Wissenschaften und Künste. Er lebt in Belgrad.

Barbara Honigmann, 1949 in Berlin geboren, ist eine deutschsprachige, jüdische Schriftstellerin und Malerin. Sie wuchs in Ost-Berlin auf, studierte an der Humboldt-Universität Theaterwissenschaft und war Dramaturgin und Regisseurin. Seit 1975 ist sie als freie Autorin tätig. Seit den achtziger Jahren setzt sie sich mit dem eigenen Judentum auseinander. Sie ist Mitglied des PEN und der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Sie erhielt zahlreiche Preise, unter anderem 2004 den Kleist-Preis und 2011 den Max Frisch-Preis.

Gonçalo M. Tavares, 1970 in Angola geboren, ist portugiesischer Schriftsteller und verfasst Romane, Dramen, Lyrik, Essays, Erzählungen und Kinderbücher. Seit seinem Debut mit dem Lyrikband Livro de Dança im Jahr 2001 gehört er zu den bedeutendsten Autoren seiner Generation und wird weltweit in rund 30 Sprachen übersetzt. Er erhielt den José Saramago Preis für Autoren unter 35 und lehrt als Professor für Philosophie mit dem Schwerpunkt Erkenntnistheorie an der Technischen Universität Lissabon.

Nino Vetri, 1964 in Palermo geboren, ist Buchhändler, Musiker, Schriftsteller und gehörte Anfang der neunziger Jahre zu den Gründern der Musikgruppe La Banda di Palermo. Vetri hat bisher drei Romane veröffentlicht. Auf Deutsch liegen sein Debut Die letzten Stunden meiner Brille und sein zweites Buch Lume Lume vor. Für diesen Roman erhielt Vetri 2010 den Premio letterario Vittorin

Joanna Bator, 1968 in Wałbrzych geboren, ist Schriftstellerin und Publizistin. Sie studierte Kulturwissenschaften und Philosophie in Wrocław. Artikel und Essays in verschiedenen polnischen Zeitschriften, darunter Tygodnik Powszechny, National Geographic und Voyage. Für ihre Reportagen Japonski wachlarz (Der japanische Fächer) erhielt sie 2005 den Beata-Pawlak-Preis. 2011 erschien auf Deutsch ihr Roman Sandberg. Joanna Bator ist Hochschuldozentin und lebt in Japan und Polen.

Alexis Jenni, 1963 in Lyon geboren, ist promovierter Biologe und Schriftsteller. An seinem monumentalen Debutroman L‘Art français de la guerre (2011) schrieb er fünf Jahre lang. Das Buch wurde als Meisterwerk gefeiert, für den Prix Fémina und den Prix Médicis nominiert und mit dem Prix Goncourt, dem höchsten französischen Literaturpreis, ausgezeichnet. Er lebt in Lyon und unterrichtet dort Biologie am Lycee Saint-Marc. 2012 erschien der Roman Die französische Kunst des Krieges auf Deutsch.

Mircea Cărtărescu, 1956 in Bukarest geboren, studierte Philologie und promovierte über rumänische Gegenwartsliteratur. Als Schriftsteller gehört er zu den wichtigen Vertretern des rumänischen Postmodernismus. Er schreibt Lyrik und Erzählungen und arbeitet als Literaturkritiker. Sein Werk wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, unter anderem mit dem Internationalen Literaturpreis des Hauses der Kulturen. Mit Der Körper ist 2011 der zweite Teil seiner Orbitor-Trilogie auf Deutsch erschienen.

Manfred Sapper, 1962 in Kassel geboren, studierte in Frankfurt, Siena und Moskau Politikwissenschaft, Geschichte und Soziologie. An seine Promotion zum Thema „Die Auswirkungen des Afghanistankriegs auf die Sowjetgesellschaft“ schloss sich seine, mit dem Landeslehrpreis 1999 ausgezeichnete, Lehrtätigkeit an der Universität Mannheim, sowie seit 2002 der Chefredakteursposten der Zeitschrift „Osteuropa“ an.

MODERATORINNEN

Claudia Dathe, 1971 geboren in Leipzig, studierte Übersetzungswissenschaft und Betriebswirtschaftslehre in Leipzig, Pjatigorsk und Krakau und war als Lektorin für den DAAD in Kasachstan und in der Ukraine tätig. Sie übersetzt aus dem Ukrainischen (Serhij Zhadan, Olexandr Irwanez, Tanja Maljartschuk und Maria Matios), aus dem Russischen und Polnischen. Seit 2009 arbeitet sie als Koordinatorin des Projekts „Textabdrücke – literarisches Übersetzen“ an der Universität Tübingen, seit 2013 koordiniert sie das EU-Projekt „TransStar Europa“ zur Professionalisierung literarischer Übersetzer.

Insa Wilke, 1978 in Bremerhaven geboren, studierte Germanistik und Geschichte in Göttingen, Rom und Berlin. Seit 2005 konzipiert und moderiert sie Literaturveranstaltungen und Diskussionen. Sie hat für die Akademie der Künste in Berlin und die Freie Universität Berlin gearbeitet sowie als Lehrbeauftragte für die Universität Hildesheim. 2010 erschien ihr Buch „Ist das ein Leben. Der Dichter Thomas Brasch“, das für den Förderpreis „Opus Primum“ der VolkswagenStiftung nominiert wurde. Sie schreibt als Literaturkritikerin für verschiedene Zeitungen. 2010 übernahm Insa Wilke die Programmleitung im Literaturhaus Köln und gab diese Tätigkeit zugunsten des freiberuflichen Arbeitens 2012 wieder auf.

Jenny Friedrich-Freksa, geboren 1974 in Berlin, studierte Gesellschafts- und Wirtschafts-kommunikation an der Hochschule der Künste Berlin und Politikwissenschaften an der Hochschule für Politik München. Nach Auslandsaufenthalten in Paris und Genf arbeitete sie mehrere Jahre für die Süddeutsche Zeitung in München. 2001 erhielt sie das DaimlerChrysler-Stipendium der Casa di Goethe in Rom. Seit 2005 ist Jenny Friedrich-Freksa Chefredakteurin der Zeitschrift KULTURAUSTAUSCH in Berlin. Sie schreibt außerdem für Die Zeit, FAZ und NZZ am Sonntag.

Katharina Raabe, 1957 in Hamburg geboren, studierte Musik, Musikwissenschaft und Philosophie in Hannover und Berlin. Sie arbeitete als Geigenlehrerin, Lektoratsassistentin in Zürich und von 1993 bis 2000 als literarische Lektorin bei Rowohlt Berlin. Seit Juli 2000 ist sie Lektorin im Suhrkamp Verlag für osteuropäische Autoren und Themen. Für ihre engagierte Förderung und Verbreitung der osteuropäischen Literatur in Deutschland erhielt sie 2007 das Bundesverdienstkreuz.

DOLMETSCHERINNEN

Beate Thill wurde 1952 in Baden-Baden geboren und wuchs zweisprachig in einer deutsch-französischen Familie auf. Während des Studiums der Anglistik und Geographie einjähriger Aufenthalt in England, daneben Redaktionsmitglied einer Dritte-Welt-Zeitschrift, für die sie nach dem Studium zunächst hauptamtlich tätig war. Seit 1983 ist sie als freischaffende literarische Übersetzerin, u.a. von Eduard Glissant, und Dolmetscherin bei Filmfestivals, Funk und Fernsehen tätig. Sie hat sich auf frankophone Literatur, hauptsächlich aus der Karibik, auf Film, Psychoanalyse und Feminismus spezialisiert. Sie lebt in Freiburg im Breisgau. Im Rahmen des Projektes LOST WOR(L)DS dolmetscht Beate Thill den Autoren Alexis Jenni.

Susanne Böhm-Milosavljevic, geboren 1964, studierte Slawistik und Germanistik an der Ruhr-Universität Bochum. In ihrer Magisterarbeit untersuchte sie das Phänomen des Kriegs in der serbischen Prosaliteratur zwischen 1990 und 2001. Seit 2008 dolmetscht und übersetzt sie aus dem Serbischen und Kroatischen und hat unter anderem Texte von Srđan Valjarević (Gedichte, Romanfragmente), Igor Štiks (Erzählung: Auf gepackten Koffern) und Goran Petrović (Erzählungen: Bilder einer Ausstellung, Die Sinne, Sein Nächster; Roman: Die Villa am Rande der Zeit) ins Deutsche übertragen. Sie ist Gründungsmitglied von SO-Übersetzen e. V. und lebt und arbeitet in Gelsenkirchen. Im Rahmen des Projektes LOST WOR(L)DS dolmetscht Susanne Böhm-Milosavljevic den Autoren Goran Petrović.

Ramona Binder studierte an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg Romanistik, Geschichte und Soziologie und an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz Konferenzdolmetschen. Auslandsaufenthalte absolvierte sie an der Université du Hainaut Cambrésis in Valenciennes (Frankreich) und an der Universitatea Babes Boyai Cluj in Rumänien. Sie ist Mitglied im Verband der Konferenzdolmetscher (VKD) und arbeitet als Freelancer in EU-Institutionen. Im Rahmen des Projektes LOST WOR(L)DS übersetzt Ramona Binder den Autoren Mircea Cartarescu.

Michael Kegler wurde 1967 in Gießen geboren, wuchs in Liberia, Brasilien und Oberhessen auf und studierte einige Jahre lang an den Universitäten von Gießen und Frankfurt am Main, wo er gleichzeitig in der dortigen portugiesischsprachigen Buchhandlung arbeitete. Seit Ende der 1990er Jahre übersetzt er Literatur aus dem Portugiesischen (u.a. Paulina Chiziane, José Eduardo Agualusa, João Paulo Cuenca, Luiz Ruffato). Seit 2001 betreibt er das Internetportal www.novacultura.de zu Literatur aus den portugiesischsprachigen Ländern. Im Rahmen des Projektes LOST WOR(L)DS dolmetscht Michael Kegler den Autoren Gonçalo M. Tavares.

Kateryna Stetsevych, geboren 1980 in der Ukraine, studierte Germanistik und Literatur an der Universität Czernowitz und Kultur und Politik Osteuropas an der FU Berlin. 2005-2006 als Stipendiatin der Robert Bosch Stiftung im Programm „Kulturmanager aus Mittel- und Osteuropa“ in der Bundeszentrale für politische Bildung. Seit 2007 ist sie freie Kulturmanagerin. 2012 gründete sie zusammen mit Stefanie Stegmann und Katarina Tojić den Verein Kulturgenossenschaft e. V., Träger des Projekts LOST WOR(L)DS. Im Rahmen des Projektes LOST WOR(L)DS dolmetscht Kateryna Stetsevych den Autoren Serhij Zhadan.

Irene Pacini ist staatlich geprüfte Übersetzerin, außerdem Dolmetscherin und Lektorin und übersetzt seit vielen Jahren für Werbeagenturen und Industrieunternehmen aus dem Deutschen und Englischen ins Italienische. Im Rahmen des Projektes LOST WOR(L)DS dolmetscht Irene Pacini den Autoren Nino Vetri.

SCHAUSPIELER

Michael Schmitter wurde 1960 in München geboren. Nach der Mittleren Reife absolvierte er zunächst eine Lehre als Landwirt. Danach machte er das Abitur und ging auf eine Schauspielschule (Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Saarbrücken, Diplom 1988). Seither stand er in zahlreichen Theaterengagements (Festengagements am Münchner Residenztheater und am Deutschen Theater Göttingen, Ensemblemitglied am Theater Freiburg und am Nationaltheater Mannheim) auf der Bühne und ist seit 2008 auch in Fernsehrollen zu sehen. Er lebt mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in Freiburg. Im Rahmen des Projektes LOST WOR(L)DS liest Michael Schmitter die Essays von Alexis Jenni, Mircea Cartarescu und Serhij Zhadan.

Ullo von Peinen wurde 1948 in Kleinern geboren. Er absolvierte seine Schauspielausbildung an der Folkwang Hochschule in Essen. Von 1976 bis 1980 war er am Theater Freiburg engagiert. Von 1980 an folgten weitere Engagements an den Städtischen Bühnen Frankfurt, am Theater am Neumarkt in Zürich, an der Schaubühne Berlin, am Bremer Theater und dem Schauspiel Bonn. Seit 1993 ist er wieder am Theater Freiburg. Im Rahmen des Projektes LOST WOR(L)DS liest Ullo von Peinen die Essays von Nino Vetri und Goran Petrovic.

Martin Weigel wurde 1983 in Starnberg geboren. Von 2004 bis 2008 besuchte er die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart in der Abteilung Schauspiel. Er spielte in einigen Kurzfilmen im Rahmen der Filmakademie Baden-Württemberg mit und ist seit der Spielzeit 2008/2009 Ensemblemitglied am Theater Freiburg. Im Rahmen des Projektes LOST WOR(L)DS liest Martin Weigel die Essays von Adania Shibli und Gonçalo M. Tavares.