Nino Vetri

"Einmal habe ich auf den Bus gewartet, mit dem ich vom Land in die Stadt zurückfahren wollte. Er kam nicht. Ich habe so getan, als würde ich ungeduldig, aber ehrlich gesagt, war ich ganz froh über diesen passio im Stehen. Man kann nämlich dem passio auch im Stehen nachgehen. Plötzlich erschien wie aus dem Nichts ein paar Meter von mir entfernt, aber zum Glück hinter einem Stacheldrahtzaun, ein großer schwarzer Hund. Er fi ng sofort an zu knurren und zu bellen. Jetzt, habe ich mir gedacht, werde ich ihm in die Augen schauen und ihn mittels Hypnose beruhigen! Kaum hatte ich begonnen und ihn scharf angesehen, hat er noch mehr gegeifert und geknurrt. Und ich habe ihn weiter fixiert. Wenigstens nutze ich die Wartezeit und überprüfe mal die hypnotische Wirkung meines Blickes auf Hunde … an einem bestimmten Punkt habe ich sogar angefangen zu fl üstern: Beruhige dich! Hund! Beruhige dich! Guck mal was für eine Hypnose! Hypnose! Hypnose! Aber er knurrte und geiferte immer mehr. Dann sah ich den Bus hinter der Kurve. Das fand ich blöd. Gerade jetzt, wo der Hund sich hingesetzt hatte. Er gift ete immer noch, aber im Sitzen. Ich wollte mich fast beim Fahrer beschweren. Gerade jetzt kommen Sie, wo das Experiment mit der Hypnose fast geklappt hat! Hätten Sie sich nicht noch ein bisschen mehr verspäten können?"